Weißbrot

Weißbrot … mach’s dir selbst! Mit ein wenig Übung backst du an deinen schlechten Tagen besseres Brot als dein Bäcker an seinen guten Tagen! Hier hab ich ein Rezept für dich für ein einfaches Weißbrot. Aus dem Teig kannst am besten 2 Brote formen. Eines kannst du dann sofort essen und dir das andere einfrieren.

Weißbrot selber backen

Weißbrot selber machen ist voll einfach. Es gibt 3 Dinge auf die du achten solltest. Nimm wenig Hefe, lass den Teig lange gehen, knete deinen Teig ordentlich!

Brot backen mit wenig Hefe

Das Geheimnis liegt in der Teigruhe. Während dieser Zeit verquillt das Gluten und es bildet sich ein Klebergerüst. Damit du nun beim Backen keinen Ziegelstein produzierst muss sich die Hefe durch deinen Teig arbeiten. Dabei verstoffwechseln die Hefebakterien die Kohlenhydrate aus dem Mehl zu allem möglichen und zu Gas.

Das Gas ist CO2, es treibt den Teig auf und macht ihn locker. Je mehr die Hefe arbeitet, desto lockerer der Teig. Das kannst du einerseits durch die Menge an Hefe kontrollieren und andererseits durch das Zeitfenster das du der Hefe gibst. Der Prozess endet mit dem Stoffwechsel der Hefe.

Quasi ein Abfallprodukt des Hefestoffwechsels sind Aromen. Je langsamer der Prozess von statten geht, desto mehr Aromen werden freigesetzt.

Daher gilt: natürlich kannst du auch nach 2,5 Stunden einen fertigen Teigling abbacken … der schmeckt dann halt nur ziemlich scheiße!

Brotteig kneten und verarbeiten

Damit aus Mehl und Wasser ein Teig wird werden die Zutaten vermischt. Du musst den Teig kneten.

Erst verrührst du nur Wasser, Hefe und deinen Sauerteig. Danach rührst du etwa die Hälfte des Mehls mit in den Vorteig.

Jetzt gibst du der Hefe Zeit und Gelegenheit sich zu vermehren. Ob das klappt merkst du wenn der Teig anfängt Blasen zu bilden und größer wird.

Jetzt ist Handarbeit gefragt. Du musst das restliche Mehl mit dem Vorteig verkneten. Ich verwende dafür zu Anfang immer einen Teigabstecher aus Kunststoff. Warum? Ganz einfach dann kann die Matschepampe da dran kleben und tut es nicht an meiner Hand. Wenn du keinen Teigspachtel hast kannst du auch einen Teigschaber mit Stiel nehmen. Wenn der Punkt erreicht das sich ein kompakter Klumpen bildet fängst du an den Teig auf der bemehlten Arbeitsfläche zu bearbeiten. Das machst du so lange bis der Teig geschmeidig wird. Mit etwas Übung solltest du ein Kilo Teig in etwa in 10 – 15 Minuten aufarbeiten können.

Fertig bist du damit wenn du deinen Teig zwischen den Fingern dünn ausziehen kannst ohne das er reißt. Zuviel geknetet hast du wenn der Teig pampig wird.

Jetzt braucht der Teig Ruhe, er muss sich entspannen. Je länger er ruht, desto mehr Geschmack entsteht. Je nach Rezept wird der Teig warm oder kalt geführt. Auf die Tätigkeit der Hefe hat das einen nicht so gewaltigen Einfluss wie immer alle sagen. Vielmehr steuert man durch die Temperatur die Aktivität der Milchsäurebakterien … und kann so den Geschmack beeinflussen.

Nach etwa 24 ist Schluss mit Ruhe. Jetzt wird dass Salz in den Teig eingearbeitet. Das kommt da erst jetzt rein weil es den Stoffwechsel der Hefe verändert. Wenn du willst kannst du zu deinem Teig auch noch etwas Öl geben. Dadurch wird der Teig saftiger. Für ein Weißbrot finde ich das nicht so gut, daher lass ich es hier weg!

Während der nächsten 2-3 Stunden steckst du deinen Teig in eine eingeölte Teigschüssel und ziehst und faltest ihn 3 mal. Dazu machst du dir die Finger nass und ziehst den Teig von allen 4 Seiten ein Stück hoch und legst die Lasche auf der gegenüberliegenden  Seite ab. Zum Schluss nimmst du den Ganzen Teig aus der Schüssel und drehst ihn um. hier gibt es ein Video dazu bei Youtube.

Als letzten Arbeitsschritt vor dem backen formst du nun deinen Teig zu einem Brotlaib … oder Zweien. Dafür gibt es verschiedene Techniken. Wenn dich das interessiert findest du dazu zahlreiche Videos bei Youtube. Suche nach Teig rundwirken oder Teig langstoßen. Wenn dir das erstmal zu kompliziert scheint kannst du dein Brot auch in einer Kastenform backen.

Direkt bevor du deinen Brotlaib in den Ofen steckst nimmst du dir ein Messer und ritzt die Oberfläche des Teiges an. Für ein längliches Brot diagonal und für ein rundes Brot mittig in Kreuzform. Das machst du damit der Teig planmäßig einreißt und es dir nicht die ganze Kruste vom Brot sprengt wenn der Teig im Ofen noch einmal wächst.

Jetzt Brot in den Ofen und die Wände des Backofens schnell mit Wasser bespritzen. Ich verwende dafür eine Spritzflasche aus lebensmittelechtem Kunststoff. Das Prinzip funktioniert etwa wie eine Wasserpistole. Sinn und Zweck der Übung ist es den Brotlaib mit dem entstehenden Wasserdampf rundherum zu befeuchten damit er nicht austrocknet. Nicht erschrecken das dampft ganz gewaltig! Und du musst dich beeilen damit dir der ganze Dampf nicht sofort aus dem Ofen entfleucht. Man kann auch Wasser auf den Boden des Ofens geben. Diese Methode finde ich wenig gut, da zum einen der Ofen ziemlich schnell ziemlich Scheiße aussieht, zum anderen wird der Brotlaib dann vor allem von unten feucht … und das willst du nicht!

!!!Achtung!!!! Wenn du jetzt das nächste Mal die Klappe vom Ofen aufmachst kommt dir ein Schwaden heißer Wasserdampf entgegen. Duck dich und mach die Tür am langen Arm auf, dann zieht der Wasserdampf über dich hinweg.

Fertig ist dein Brot wenn du es heraus nimmst und drauf klopfst. Es sollte sich leicht hol anhören.

So, Viel Spass beim Backen!

 

Rezept:
Weißbrot

 

Rezept drucken
Weißbrot
Nicht so eckig wie Toastbrot ... dafür passt die Wurst besser drauf!
Weißbrot
Küchenstil deutsch, vegan, vegetarisch
Portionen
Kg Teig
Zutaten
Küchenstil deutsch, vegan, vegetarisch
Portionen
Kg Teig
Zutaten
Weißbrot
Anleitungen
  1. Vorteig angehen lassen bis sich Bläschen bilden.
  2. 24 Std Teigruhe bei 4-8 ° C
  3. Bei Zimmertemperatur 2-3 Std. warm werden, während dessen 3 x ziehen und falten
  4. Teig langstoßen, 30 - 60 min. Stückgare
  5. Backofen 250°C vorheizen mit Backstein
  6. Teiglinge vor den einschießen einritzen!
  7. Teiglinge bei 250 °C einschießen und 100 - 150 ml Wasser mit Spritzflasche an die Ofenwände spritzen zum schwaden
  8. Hitze auf 220°C reduzieren, etwa 25 - 35 min backen
Rezept Hinweise

Wenn du keinen Sauerteig im Kühlschrank liegen hast ... kannst du das Brot natürlich auch ohne Sauerteig backen. Durch die Zugabe eines durchgesäuerten Anstellgutes bekommt der Teig einen etwas kräftigeren Geschmack.

Für alle die jetzt sagen:"ich mag aber keinen Sauerteig!" - sei kurz angemerkt: Selbst in industriell hergestelltem Toastbrot ist Sauerteig drin!

Von Marcel

- Glutenjunkie - repariert gerne die Rezepte von anderen ... schlecht essen ist was für andere!Natürlich koch der auch nur mit Wasser - aber im Gegensatz zu dir schmeck' der das Wasser vorher ab!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

* Zur Verarbeitung ihres Kommentars werden alle von ihnen eingefügten Daten gespeichert.  Ihre IP-Adresse wird beim Absenden des Kommentars anonymisiert. Weitere Informationen finden die in unserer Datenschutzerklärung.